Niedtalbahn: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern Engagement mit Weitblick und Augenmaß

Der Öffentliche Personennahverkehr auf Straße und Schiene ist dieser Tage in aller Munde. Die Medien berichten neuerdings sehr umfassend über die Reform des saarländischen Verbundtarifs, über den Fahrer-mangel und die Tarifabschlüsse im Busverkehr, über die Reorganisation bei DBRegio Südwest zum Nachteil des Saarlandes infolge einer Vergabeentscheidung, über die technische Ausstattung der Schieneninfrastruktur und nicht zuletzt über die kleinen und großen grenzüberschreitenden Verkehre nach Frankreich.

Während Macron und Merkel die Zukunft des Hochgeschwindigkeitsverkehrs zwischen Saarbrücken und Paris im „Vertrag von Aachen“ erfreulicherweise auf ein sicheres Fundament gestellt haben, sind Ziele für grenzüberschreitende Eisenbahn-Zweigstrecken tatsächlich auch formuliert, aber schon deutlich unverbindlicher. Zumindest gilt das für das Saarland. Alle anderen betroffenen Bundesländer haben hingegen dafür gesorgt, dass auch Nahverkehrsprojekte explizit im Vertragswerk Erwähnung finden. Die Niedtalbahn wäre für das Saarland ein hervorragend geeigneter „Kandidat“ gewesen. Zumal hier eine gerade erst rundumerneuerte Schieneninfrastruktur vorhanden ist. Ebenso sind Kunden vorhanden, die gerne Güter über dieses Gleis transportieren würden. Einzig es fehlt die Bereitschaft der französischen Seite, zumindest zeitweise einen Fahrdienstleiter im Bahnhof Bouzonville zu platzieren. Als fatale Konsequenz dieses Mangels droht nun der Akt der Stilllegung des Streckenteilstückes an der Staatsgrenze mittels Prellbock.

Hier sollte das Primat der Politik über den kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen der Bahnunternehmen stehen. Ansonsten könnte es sein, dass ein Prellbock bei Niedaltdorf für lange Zeit jeglichen Verkehr unterbindet. Daher fordert der Ortsverband Rehlingen-Siersburg von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zuallererst die „Rettung“ des Güterverkehrs durch den Wiedereinsatz eines Fahrdienstleiters in Bouzonville. Alle nachfolgenden Schritte, die bereits heute in aller Breite diskutiert werden, sind wünschenswert, aber nicht von höchster Priorität. Dazu gehören Gedanken über eine Elektrifizierung oder die Einrichtung eines regelmäßigen grenzüberschreitenden Personennahverkehrs.

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